Technische Rezension: „Halloween“ von John Carpenter

(c) Concorde
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OT:                      HALLOWEEN
Laufzeit:               91 Minuten
FSK-Freigabe:     ab 16 Jahren
Studio                  MGM
Publisher:            Concorde
Herstellungsjahr: USA 1978
Disc:                    1 Blu-Ray
Tonformate:        Deutsch  DTS-HD-MA 5.1 / DTS 2.0,  Englisch DTS-HD-MA 5.1 / DTS 2.0
Bildformat:          2.35:1
Extras:                 Wendecover ohne FSK-Logo
Hauptdarsteller:   Donald Pleasence, Jamie Lee Curtis, Nancy Loomis u.a.
Regie:                   John Carpenter

 

Film:

Nachdem in der Halloween-Nacht von 1963 der damals gerade einmal sechsjährige Michel Myers seine große Schwester mit einem Küchenmesser abgeschlachtet hat und daraufhin in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wurde gelingt, ihm 15 Jahre später die Flucht. Er kehrt an Halloween in seine Heimatstadt Haddonfield in Illinois zurück, um sein mörderisches Treiben fortzuführen. Dr. Sam Loomis, der Psychiater, der ihn in den letzten 15 Jahren betreute und der dessen Wahnsinn am besten kennt, macht sich nach Myers Flucht sofort nach Haddonfield auf, um dessen Bewohner zu warnen, die noch keine Ahnung davon haben welches Grauen in dieser Nacht auf sie zukommt.

 

Info:

Das Drehbuch, das John Carpenter und seine Partnerin Debra Hill für HALLOWEEN schrieben, entstand innerhalb von nur 10 Tagen und wurde bis auf einige wenige  Überarbeitungen und Verbesserungen auch genau so für den Film übernommen. Nur einige Wochen nach der Fertigstellung des Drehbuchs begannen dann auch schon die eigentlichen Dreharbeiten zum Film. HALLOWEEN wurde dabei innerhalb von nur drei Wochen mit einem Budget von gerade einmal, heutzutage lächerlichen, 300.000 Dollar gedreht, was  allerdings im Vergleich mit seinen bisherigen Filmen, dem Erstlingswerk „DARK STAR“ und seinem zweiten Film „ASSAULT ON PRECINCT 13“ eine geradezu gigantische Summe darstellte.

Wie viele Filme dieser Zeit, wurde HALLOWEEN aufgrund seiner Gewaltdarstellungen, die heutzutage wohl niemanden mehr schockieren können und die sich meist sowieso eher im Dunklen abspielen, von der deutschen Justiz argwöhnisch gesehen und auf den Index gesetzt.

In den letzten 12 Jahren erschienen von HALLOWEEN unzählige DVD-Editionen – wohl gemerkt, es geht hier nur um das Original von John Carpenter -, die auf unterschiedlichste Weise zensiert waren und welche auch in den verschiedensten Bildformaten, vom damals typischen 4:3-TV-Format über das 1.85:1 bis hin zum eigentlichen 2.35:1-Format erschienen. Das gleiche galt dabei auch für das Bonusmaterial, einige Releases hatten gar keines, andere wiederum hatten etwas und bei wiederum anderen ging es bis hin zu voll gepackten und luxuriösen 2-Disc-Editionen. Allein von HALLOWEEN gibt oder gab es zwischenzeitlich mindestens 15 verschiedene DVD und mit dem Release von Concorde auch schon die zweite Blu-Ray-Version, diese allerdings mit dem bisher besten Bild überhaupt.

Nach Hitchcocks „PSYCHO“ gilt Carpenters „HALLOWEEN“ als Prototyp für alle bis heute erschienen Horrorfilme des Psycho-Killer-Genres. Auch Horrorikonen wie Freddy Krüger aus der „Nightmare On Elm Street“-, Jason VorHees aus der „Friday, The 13“-, der Ghostface-Killer aus der „Scream“-Filmreihe und nicht zuletzt auch die fast schon kultische  Figur des hochintelligenten kanibalistischen Psychiaters Hannibal Lecter verdanken ihren Erfolg Hitchcocks und Carpenters Werken.

HALLOWEEN wurde im Laufe der Jahre mit vielen weiteren Fortsetzungen weitergeführt, welche in erster Linie auf den Kult des Originals aufsprangen aber nicht wirklich etwas dazu beisteuerten, außer noch mehr Blut und Gewaltszenen, welche sogar das Original häufig in ihrer Darstellung übertrafen, aber nie den eigentlichen Suspense, also das Grauen, das das Original hervorrief, zu erreichen.

Am besten schneidet hier, von den jüngeren Fortsetzungen einmal abgesehen, noch HALLOWEEN II ab, der ebenfalls von John Carpenter, allerdings drei Jahre später, 1981, gedreht wurde. Dieser schließt mit den gleichen (überlebenden) Hauptdarstellern, direkt am Original an, da er mit den letzten Szenen des Erstlings beginnt und die Story im 2.Teil  weiter und auch zu Ende erzählt.

Eine weitere Ausnahme ist auch HALLOWEEN III, da dieser zwar ebenfalls an Halloween spielt, aber mit der Handlung der ersten beiden Filme absolut nichts zu tun hat, da es hier vor allen Dingen um übersinnliche Vorkommnisse dreht, welche die Welt aus ihren Angeln heben würden.

Interessant ist hierbei vielleicht auch noch, dass es für die damals noch junge Jamie Lee Curtis ihr erster Film überhaupt war und sie sich dadurch den recht fragwürdigen Titel einer „Scream-Queen“ einhandelte. Nach HALLOWEEN trat Sie noch in weiteren Horrorfilmen auf, bis sie es in den Achtzigern endlich schaffte, sich von ihrem Horror-Image zu lösen und sich einen guten Ruf als seriöse Schauspielerin aufzubauen, wenngleich Curtis auch immer mal wieder gerne in das Genre zurückkehrt mit dem sie bekannt geworden ist, wie z. B. in „HALLOWEEN H-20“ oder „VIRUS“.

 

Bild:

Das Bild ist für den mittlerweile 36 Jahre alten Film recht ordentlich remastert. Die Kompression funktioniert einwandfrei, die Farben sehen gut aus, wenngleich sie etwas mehr Strahlkraft verdient hätten. Der Schwarzwert ist sehr gut, allerdings könnte der Kontrast doch etwas besser sein, da es immer wieder vorkommt, dass einzelne Szenen in der Dunkelheit etwas versumpfen, zumindest jedoch ist diese HD-Abtastung um ein vielfaches besser als alles, was es bisher von Carpenters HALLOWEEN auf DVD und auch auf BD zu sehen gab.

Zwar kein referenzwürdiges, aber alles in allem ein mehr als ordentliches Bild, wenngleich eine Steigerung noch möglich wäre.

 

Ton:

Der erweiterte deutsche und englische HD-Ton ist recht gelungen und bringt sowohl gute Toneffekte, als auch eine gute musikalische Untermalung in den rückwärtigen Kanälen mit. Einzig und allein die Stimmen wirken zu hoch und hin und wieder auch etwas zu blechern, ansonsten geht der Mix aber vollauf in Ordnung.

Für Nostalgiker gibt es auch noch die alten Stereotonspuren in Deutsch und Englisch, die sich bis auf die zusätzlichen Effekte und die erweitere Musikalische Untermalung jedoch nicht wirklich großartig von den 5.1-Spuren  unterscheiden.

 

Bonusmaterial:

  • Audiokommentar von Redisseur John Carpenter, Jamie Lee Curtis und Debra Hill,
  • Halloween-Interviews (12.23 Min):
  • An den Originalschauplätzen: 25 Jahre später (10.34 Min);
  • Die „Heiligen Stätten“ des Horrorgenres (17.45 Min);
  • Spots & Trailer:
        • Spot 1 (0.31 Min);
        • Spot 2 (0.32 Min);
        • Spot 3 (0.11 Min);
        • Originaltrailer 1 (2.32 Min)
        • Originaltrailer 1 (2.40 Min)
    • Programmtips:
          • John Carpenter’s “The Ward” (1.51 Min);
          • The Double (2.28 Min);
          • Horseman (2.01 Min);
          • Sorority Row – Schön bis in denTod (1.45 Min)
        •  

          Fazit:

          HALLOWEEN ist zweifelsohne einer der Klassiker des modernen Horrorgenres und mit der Concorde-Version besitzt der Film auch sein bisher bestes Bild, wenngleich auch hier noch eine Steigerung möglich wäre. Allerdings wann und ob überhaupt ein verbessertes Release erscheinet, steht in den Sternen, was bedeutet, dass diese Version wohl für die nächsten Jahre das Beste ist, was es zum kaufen gibt. Der Ton geht für einen 36 Jahre alten Film ebenfalls in Ordnung, das Bonusmaterial ist interessant, könnte aber mehr sein.

          Alles in allem aber eine sehr gute HD-Portierung dieses Horrorfilm-Klassikers. Für alle Horrorfilm-Freunde und natürlich für Carpenter-Fans.

           

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