Technische Rezension: „Total Recall“ mit Collin Farell

(c) Columbia Pictures
(c) Columbia Pictures

OT:                      TOTAL RECALL (Kinoversion und Extended Directors Cut)
Laufzeit:               118 / 130 Minuten
FSK-Freigabe:     ab 16 Jahren
Studio                  Columbia Pictures / Originals Film
Publisher:            Sony Pictures Home Entertainment
Herstellungsjahr: USA 2012
Disc:                    2 Blu-Rays
Tonformate:        Deutsch  Dolby TrueHD 5.1, Englisch Dolby TrueHD 5.1 sowie Japanisch in Dolby TrueHD 5.1, Türkisch in Dolby Digital 5.1
Bildformat:          2.40:1
Extras:                 Steelbook ohne FSK-Logo oder Wendecover ohne FSK-Logo
Hauptdarsteller:   Colin Farell, Kate Beckinsale, Jessica Biel, Bryan Cranston, Bill Nighy, John Cho, Will Yun Lee, Bokeem Woodbine
Regie:                   Len Wiseman
Musik:                 Harry Gregson-Williams

 

Film:

Gegen Ende des 21 Jahrhunderts, nach dem Dritten Weltkrieg, ist der größte Teil der Erde biologisch und chemisch verseucht. Nur die „Vereinte Föderation Britanniens“, entstanden aus der britannischen und der irischen Insel, und dem ehemaligen Europa, sowie „Die Kolonie“ (ehemals Australien) bieten noch lebensfähige Zustände. Verbunden durch einen gigantischen Lift, genannt „Der Sturz“ (The Fall), welcher sich geradewegs quer durch den Erdkern zieht sind diese beiden Orte miteinander verbunden.

Douglas Quaid, ein einfacher Fabrikarbeiter, wird ständig von dem gleichen Alptraum geplagt, er sieht sich zusammen mit einer Frau von Regierungstruppen gejagt, in die Enge getrieben und festgenommen. Als er trotz aller Warnungen sich dazu entschließt, bei der Firma Rekal Inc. einen Traum implantieren zu lassen, um ebenfalls einmal einen Urlaub von der Realität zu nehmen, geschieht das Unfassbare: Sein Traum gerät zum Alptraum, als er in der Implantierugsmaschine sitzt. Plötzlich sind überall Killer hinter ihm her, und selbst seine Frau will ihn töten. Was ist los und warum passiert das alles mit ihm? Er beschließt daraufhin, nach den Antworten auf seine Fragen zu suchen. Die größte Frage ist aber: Ist es die Realität oder ein furchtbarer Alptraum…

 

Info:

TOTAL RECALL (Original wie auch Remake) beruht auf der Kurzgeschichte „Erinnerungen en Groß“ des SF-Autors Phillip K. Dick, dessen Geschichten auch die Vorlagen zu „Blade Runner“, „Minority Report“, „Paycheck – Die Abrechnung“, Impostor – Der Replikant“, „The Mirror Darkly – Im dunklen Spiegel“ und viele weitere Filme boten.

Der Film hält sich dabei einerseits an die Erstverfilmung variiert das Thema aber möglichst weitestgehendst, während die Grundidee der Geschichte identisch ist. Er bietet aber auch viele Querverweise an den Schwarzenegger-Film (die dreibrüstige Prostituierte und anderes).

Tricktechnisch gesehen ist das Remake natürlich auf den neusten Stand, das gilt natürlich ebenfalls für das Bild und den Ton und doch ist er einfach nicht so überzeugend wie Arnies Version. Das liegt vor allen Dingen an der Präsenz, die Arnie hat und die Collin Farell doch irgendwie schmerzlich vermissen lässt. Das soll jetzt nicht heißen, dass Schwarzenegger der besserer Schauspieler ist, ganz und gar nicht, sondern dass Farell einfach nicht Arnies Statur hat. Farell ist zwar wesentlich agiler als Arnie macht aber leider nicht soviel her. Dafür ist seine Darstellung von Quaid wiederum erheblich glaubwürdiger.

 

Was man besonders von zwei anderen Dingen nicht behaupten kann. Das wäre zum einen das biologische und chemische Giftgas, welche die Grenze zu Europa scheinbar nicht überschreiten kann oder will und wie stillstehende Wolken aussieht. Wieso in aller Welt bleiben diese Wolken stehen? Das zweite das mir persönlich noch erheblich saurer aufstößt ist „Der Sturz“! Also einmal ehrlich, eine Liftkabine in der Größe eines Wolkenkratzers, okay von mir aus, aber ein Liftschacht der sich quer durch den Erdball inklusive des flüssigen und wirklich sehr heißen Kerns zieht und dessen Kabine für die Strecke gerade einmal eine Viertelstunde benötigt, sorry bei allem Elan der in diesen Film gesteckt wurde, das ist einfach völlig absurd und nicht mehr glaubhaft. Da war der Flug zum Mars aus dem Original-Film doch wesentlich realistischer.

Jetzt könnte man natürlich behaupten dass sich bis zum Ende des Jahrhunderts die Technik soweit entwickelt hat das so ein Lift möglich wäre oder das Giftgas am vordringen zu stoppen ist, allerdings würde es dann doch erheblich mehr Sinn machen eine Technik zu entwickeln welche die Gifte neutralisiert und die verseuchten Gebiete landwirtschaftlich wieder bebaubar und für Mensch und Tier bewohnbar macht.

 

Genauso wie in Scharzeneggers TOTAL RECALL stellt sich auch hier die gleiche Frage: Bin Ich Ich, ist das alles nur ein Traum oder ist es doch die schreckliche Realität? Der Film bietet auf diese Frage im Gegensatz zur Story und dem Original dieses Mal eine Antwort. Wer diese Antwort nicht wissen möchte und sich seine Ungewissheit darüber ob es denn nun die Realität oder doch ein Traum ist bewahren möchte, der sollte bei „109.50 Minuten/Sekunden“ der Kinoversion bzw. bei „121.30 Minuten/Sekunden“ des Extended Cut abbrechen.

 

 

Bild:

Die Bildqualität ist, wie man es von einer relativ neuen Produktion erwarten kann natürlich erstklassig und im Referenzbereich angesiedelt. Der Schwarzwert ist hervorragend, ebenso wie der Kontrast. Die Farbpalette ist größtenteils natürlich gehalten, manchmal sind die Farben aber auch ein wenig zu satt. Die Fein- und Detailzeichnung sind ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau und kritikunwürdig und die Schärfe ist erstklassig. Kompressionsartefakte sind nicht zu entdecken, ebenso wie Filmkorn.

 

Ton:

Die Tonspur der Erstauflage (2012) von TOTAL RECALL hatte einen Fehler, wodurch es immer wieder zu Aussetzern kam. Besonders betroffen waren damals ausgerechnet Geräte von Sony, was schon etwas bizarr ist wenn man bedenkt dass der Hersteller dieser Blu-Ray ausgerechnet Sony ist! Mittlerweile ist dieser Fehler ausgeräumt und die BD einwandfrei abspielbar.

Ebenso wie das Bild spielt auch die Tonqualität im Referenzbereich. Die hervorragende Räumlichkeit und Direktionalität gehen hier Hand in Hand. Der Subwoofer hat ebenfalls häufig sehr viel zu tun, manchmal auch zu lasten der Direktionalität und der Räumlichkeit, was allerdings nur ein wirklich winziger Kritikpunkt ist. Die Dialoge werden nicht übertönt und sind ebenfalls die meiste Zeit über gut zu verstehen, können aber hin und wieder etwas zu leise sein. Hier hilft eine leichte Erhöhung der Dialogwiedergabe am AV-Receiver. Von diesen paar Kleinigkeiten abgesehen spielt der deutsche wie auch der englische Ton in der Referenzliga mit.

 

Bonusmaterial:

Film-BD:

  • Audiokommentar zum erweiterten Directors Cut mit Regisseur Wiseman
  • TOTAL RECALL – Hintergrund (Hintergrundinfos während der Film läuft)
  • Trailer (4.51 Min):
    • Blu-Ray-Film-Werbetrailer (2.21 Min)
    • Resident Evil – Damnation [Animationsfilm] (1.10 Min)
    • Starship Troopers – Invasion [Animationsfilm] (1.20 Min)

 

Bonus-BD:

  • Gag Real (8.00 Min)
  • Science Fiction vs. Science Fact mit Professor Michio Kaku (9.28 Min)
  • The Fall – Der Sturz (2.55 Min)
  • Total Action (20.00 Min):
    • Colin Farell (3.33 Min)
    • Kampf im Rekall (3.18 Min)
    • Die Zerstörung von Rekall (2.24 Min)
    • Kate Beckinsale (3.15 Min)
    • Flucht aus der Lobby (1.22 Min)
    • Jessica Biel (3.38 Min)
    • Quaid contra Cohagen (3.05 Min)
  • Eintritt in „Recall“- Previsualisierungs-Sequenzen (25.30 Min):
    • Flucht aus dem Appatment (1.57 Min)
    • Der Kampf im „Sturz“ (11.13 Min)
    • Die letzte Flucht (4.46 Min)
    • Jagd im Lift (4.34 Min)
    • Autojagd (3.27 Min)

 

Fazit:

Das Remake von TOTAL RECALL ist ein moderner SF-Action-Film mit einer tollen Optik, einer Bild- und Tonqualität im Referenzbereich der trotz allem nicht wirklich mit dem Original von 1990 mithalten kann, dafür fehlt, wie schon gesagt, Arnies Präsenz.

Alles in allem aber ein sehr gut gemachte Remake welches sich man unbedingt im Extended Directors Cut ansehen sollte.

Für alle Fans von SF-Action-Filmen.

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