8. Januar 1889: Herman Hollerith meldet ein Patent für ein Lochkarten-Verarbeitungssytem an

Herman Hollerith (* 29. Februar 1860 in Buffalo, New York; † 17. November 1929 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Unternehmer und Ingenieur. Er ist Erfinder des nach ihm benannten Hollerith-Lochkartenverfahrens in der Datenverarbeitung.

Hollerith wurde als Kind deutscher Einwanderer in Buffalo im US-Bundesstaat New York geboren. Seine Eltern stammten aus Großfischlingen (bei Landau/Pfalz); sie waren nach dem Pfälzer Aufstand mit ihren zwei Töchtern in die USA ausgewandert. Vater Johann Georg Hollerith (* am 18. September 1808 in Großfischlingen) hatte bis 1848 am Gymnasium Speyer alte Sprachen unterrichtet.

Herman besuchte das New Yorker City College. Das Studium der Ingenieurwissenschaften an der Columbia University schloss er 1879 als Bergwerksingenieur ab. Danach wirkte er als special agent bei der amerikanischen Volkszählung von 1880 mit, für die er einen statistischen Bericht über Art und regionale Verteilung der Energiequellen der Schwerindustrie erstellte. 1882 lehrte er am Massachusetts Institute of Technology; 1883 wechselte er ins US-Patentamt.

1884 war er freiberuflich tätig und reichte am 23. September dieses Jahres seine erste Erfindung zur Datenspeicherung ein, die nach einigen Umarbeitungen zu den Lochkarten-Patenten 395781 und 395782 von 1889 führte. Hierbei griff er auf die Konstruktionsideen des französischen Mechanikers Falcon zurück, der seinen Webstuhl mittels eines Holzbrettchens mit Lochkombinationen steuerte, und die Weiterentwicklung dieses Verfahrens durch Jacquard, der das Holzbrettchen durch Lochkarten aus Pappschablonen ersetzte. Hollerith nutzte das ursprüngliche Verfahren zur Steuerung von Maschinen mittels gelochter Karten zur Lösung/Auswertung von organisatorischen Problemstellungen. Ein damaliger Kniff der Eisenbahnschaffner brachte ihn auf die Idee des Lochkarteneinsatzes zur Massendatenerfassung: Sie lochten die Fahrkarten an bestimmten Stellen, um bestimmte Merkmale eines Passagiers, wie Geschlecht und Hautfarbe, festzuhalten. So wurde die mehrfache Benutzung des Tickets durch verschiedene Personen erschwert. Er entwickelte ein System zur Erfassung von Daten auf Lochkarten. Dieses bestand aus der Tabelliermaschine, dem Lochkartensortierer, dem Lochkartenlocher und dem Lochkartenleser. Am 9. Dezember 1888 installierte er die Erfindung im US-Kriegsministerium. Am 8. Januar 1889 meldete er sein System zum Patent an.


Quelle: Wikipedia, Artikel “Herman Hollerith
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